5. September 2009

Happy Onam!

Alles Gute zum Onam! In Kerala ist zur Zeit ein altes Volksfest im Gange. Dabei verehren die Einwohner des Staates einen alten König, der Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand über Kerala gebracht haben soll. Er war Anhänger der Dämonen, die in der Zeit hier gelebt haben sollen.
Das Fest dauert zehn Tage. Jeden morgen kommen Kinder und Erwachsene früh zu ihren selbstgebauten Bambushütten und legen dort vor einem aufgestellten Altar Blumenbilder aus.
Letzten Samstag haben die Angestellten des IISE auch auf dem Campus das Onam-Fest celebriert. Gemeinsam haben wir ein Blumenbild ausgelegt, die Köche haben sich verkleidet und wir sind durch die Straßen als Parade gezogen.
Nach dem vielen Tanzen und Lachen sind wir gegen Nachmittag zu einem großen Onam-Mal zusammengekommen und haben uns die traditionellen Gerichte schmecken lassen. Wie immer war alles schön scharf, aber dennoch köstlich.
Besonders gefallen hat mir ein Nachtisch, der vom Geschmack her an Karamelsoße herankommt, der mit Nudeln und gematschten Bananen gegessen wird.
An diesem Tag konnte ich ganze 900 Photos schießen!

Dienstag und Mittwoche sind hier regionale Feiertage. Die Gelegenheit haben Robert und ich genutzt und sind mit dem Zug Richtung Norden gefahren. Nach circa einer dreiviertel Stunde kamen wir in Varkala an. Varkala ist ein schöner kleiner Ort direkt an den Klippen. Joseph, mein persönlicher Lieblingskoch, hatte uns vorher ein Zimmer bestellt. Da er in Varkala früher gearbeitet hatte, kannte er noch die ein oder andere Unterkunft und konnte uns so faire Preise aushandeln. Für 400 Rupees haben wir uns im "Dreams Beach Resort" ein Zweibettzimmer
mit gigantischer Dusche geteilt. Der Ort ist zwar sehr touristenlastig, doch zur Zeit ist dort überhaupt nichts los. Leider gibt es außer der wundervollen Aussicht auf das Meer auch nicht allzuviel zu sehen, bis auf mindestens 100 kleine Krämerläden, die alle ausnahmslos das gleiche verkaufen: hässliche T-Shirts, Laken, Teppiche, Muscheln und Holzfigürchen. An den Preisen erkennt man allerdings, dass hier keine Einheimischen kaufen.
Nach einem gemütlichen Abend in einem Klippencafé, einem entspannten Strandtag und vielen netten Gesprächen, ging es auch schon wieder zurück nach Vellayani.

Trotz Onam gab es in den letzten zwei Wochen viel zu tun für die beiden Freiwilligen im IISE, denn die Einladungsschreiben waren noch nicht fertig. Stolz können wir dafür nun aber sagen: Es ist FAST geschafft...

Gestern hat uns einer der Catalysts wieder verlassen. Nachdem Isa und Amjad für 5 Wochen in den Urlaub gefahren sind, ist nun auch Rajesh für 50 Tage wegen Rückenbeschwerden auf Kur-Tour in den Norden Keralas gefahren. Dort soll es die besten Ayurveda-Behandlungen geben. Das möchte ich in nächster Zeit auch ausprobieren.
Bevor Rajesh jedoch gefahren ist, hat er uns noch zwei Adressen hiergelassen:
Für eine Yogaschule und für eine Hindischule. In der nächsten Woche werde ich mich dort mal
erkundigen!

Gestern abend haben wir uns erneut in Kovalam herumgetrieben und zum Abschluss ein superleckeres Abendessen gehabt. Heute werden wir entweder nach Veli - ein Strand in Trivandrum - oder hier auf dem Campus bleiben, um mit Srikuman, ein sehr junger Angestellter, schwimmen zu gehen...



Hier noch ein paar Bilder:

Das Freiwilligen-Haus, in dem ich zur Zeit wohne. Mein
Zimmer befindet sich im Erdgeschoss in dem hinteren Teil des Hauses.



Joseph, verkleidet als der Dämonenkönig von Kerala



Die drei anderen Köche als Tiger verkleidet beim Tanz



Die große Tafel beim Onam-Festessen



Die Hütte Nabulai, der schönste Ort auf dem Campus